Wie gefährlich sind Bohrungen in der Arktis?

Fotocredit Titelbild: Mitja Kobal / Greenpeace

Nach wie vor betreibt die OMV ein Ölfeld in der Barentsee in arktischen Gewässern. Die Wisting-Funde im Hoop-Ölfeld liegen rund 310 Kilometer abseits vom Festland und die OMV hält daran 25% – an sechs Quellen wird aktuell gebohrt. Problematisch sind die schweren Bedingungen im arktischen Winter, sowie die Nähe zu einem Naturschutzgebiet.

Der Bohrort befindet sich bei 73 Grad nördlicher Breite und nur knapp 180 Kilometer südöstlich des Naturschutzgebietes Bäreninsel. Dieses beheimatet neben einer der größten Vogelkolonien der nördlichen Hemisphäre in den umliegenden Gewässern auch zahlreiche Säugetiere wie Wale und verschiedene Robbenarten. Auch Eisbären sind hier anzutreffen, jedoch hauptsächlich in den Wintermonaten, wenn sie über gefrorenes Packeis auf die Insel gelangen. Ihren Namen – Norwegisch: Bjørnøya – verdankt die Insel einer Begegnung zwischen ihren Entdeckern, angeführt vom niederländischen Seefahrer Willem Barents, und einem Eisbären im Jahre 1596. Die Nahrungsgrundlage für die vielen auf der Bäreninsel beheimateten Vögel und Säugetiere bilden die reichen Fischbestände. Berechnungen des norwegischen Ölkonzerns Statoil zufolge könnte im Hoop-Feld austretendes Öl innerhalb einer Woche das Schutzgebiet erreichen – mit katastrophalen Folgen unter anderem für die Tiere der Bäreninsel.

Die arktischen Bohrungen der OMV sind zweifach problematisch. Passiert bei den Bohrungen in arktischen Gewässern ein Unfall, ist es aufgrund der Abgelegenheit des Ölfeldes, der arktischen Kälte und der Stürme vor Ort fast unmöglich, das Ausbreiten einer Ölpest einzudämmen. Zusätzlich werden im Feld bis zu 500 Millionen Barrels an fossilen Rohstoffen vermutet – da wir uns aber mitten in der Klimakrise befinden, müssen wir uns von fossilen Rohstoffen abwenden, diese im Boden belassen und uns anderen Technologien zuwenden. Nur so kann es gelingen den anhaltenden Anstieg an Treibhausgasen in der Atmosphäre umzukehren.

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