Risikofaktor OMV – eine Gefahr für nachhaltiges Investment?

Fotocredit Titelbild: David Visnjic / Greenpeace

Als Investment wird die OMV ohne einen langfristigen Plan für einen Kurswechsel weg vom Öl- und Gasgeschäft hin zu einem nachhaltigen Business-Modell zunehmend unattraktiv werden. Denn die fossile Energiewirtschaft befindet sich in einem fundamentalen strukturellen Umbruch und kaum ein Stein wird auf dem anderen bleiben. Was jetzt bereits im Kohlesektor zu sehen ist, kann auch in der Ölindustrie bald Realität werden. So rutschte der weltweit größte US-amerikanische Kohleproduzent Peabody Energy im April 2016 im Zuge des aktuellen Preisverfalls von Kohle in die Pleite. Der Absturz kam schnell: 2014 war Peabody noch vom Branchenmagazin „Platts” zum „Energieunternehmen des Jahres“ gekürt worden. Das zeigt klar: Das Festhalten an einem Modell, das auf steigende Nachfrage bei knapper werdendem Rohstoffangebot baut, um höhere Preise zu erreichen, wird zum Crashkurs. Denn tatsächlich stagnierte die Nachfrage, das Überangebot ließ den Preis stark sinken. Und eine Erholung des Kohlesektors kommt angesichts des Pariser Klimaabkommens nicht mehr in Frage.

Auch der Öl- und Gasmarkt ist derzeit in der Krise. Massive Verluste, hohe Abschreibungen, Sparprogramme und Kündigungen auch infolge von Stranded Investments, also unrentablen Investitionen, sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise im März 2020 an der Tagesordnung. Das trifft auch die OMV, die 2020 600 Millionen Euro an Abschreibungen durchgeführt hat.

Doch es gibt auch Gewinner der Krise, innovative Unternehmen, die rechtzeitig einen echten Wandel eingeleitet haben. So etwa die dänische Firma Orsted – sie hatte bereits vor einigen Jahren ihren Ausstieg aus dem Ölsektor angekündigt und stattdessen massiv in Windenergie investiert. Diese Strategie erwies sich gerade in der Coronakrise als gewinnbringend und machte es möglich, dass der bisher vollkommen unbekannte Energieversorger Orsted im Oktober 2020 eine größere Marktkapitalisierung als BP erreichte. Im Dezember 2020 erlangte Orsted den fast 6-fachen Wert gegenüber der OMV.

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Haben Sie so etwas in der OMV beobachtet? Ist Ihnen aufgefallen, dass das Marketing von Umweltschutz redet und im alltäglichen Geschäft das Gegenteil gemacht wird? Haben Sie bemerkt, dass für bessere Ergebnisse auch Umweltschäden in Kauf genommen werden? Sie haben Hinweise, dass gegen Klimaschutz lobbyiert oder Umweltschutz-Regelungen missachtet werden?

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